Träumen Sie von Ihrem eigenen kleinen Restaurant? Wir zeigen wie die Eröffnung bzw. die Gründung Ihres Restaurants gelingt. Dabei scheuen sich viele (berechtigterweise) vor dem Papierkram. Wir haben eine kompakte Übersicht aller notwendigen Genehmigungen und Vorschriften aufgestellt.
Checkliste: Was braucht man, um ein Restaurant zu eröffnen?
Genehmigungen, Voraussetzungen, Auflagen, Kosten und Vorschriften zur Restaurant-Eröffnung
Grundsätzlich brauchen Sie wie jedes Gewerbe einen Gewerbeschein und im Besonderen wird für den Ausschank von Alkohol bzw. der Zubereitung von Speisen noch eine Konzession benötigt. Welche Dokumente Sie dafür besitzen müssen, finden Sie hier:
Checkliste Gewerbeschein
Ein Gewerbeschein wird beim jeweiligen Gewerbeamt im zuständigen Rathaus oder bei den Bürgerdiensten beantragt und verlangt folgende Voraussetzungen:
Dokumente |
---|
Personalausweis (ggf. Aufenthaltsgenehmigung) |
Angaben über die Art des geplanten Gewerbes |
Erklärung ob haupt- oder nebenberuflich selbstständige Tätigkeit geplant ist |
Entrichtung der Verwaltungsgebühr (regional unterschiedlich zwischen 20 und 40 €) |
Die Erteilung eines Gewerbescheins erfolgt in der Regel innerhalb weniger Tage und bringt mit sich, das die ausstellende Behörde weitere Stellen, wie Finanzamt und Industrie- und Handelskammer über die erteilte Erlaubnis informiert.
Checkliste Konzession
Eine Konzession ist erforderlich, wenn im geplanten Restaurant Alkohol ausgeschenkt werden soll und/oder zubereitete Speisen angeboten werden sollen. Die Kosten für die Erteilung einer Konzession sind regional unterschiedlich und können zwischen 50 und 400 € betragen. Es handelt sich dann um eine selbstständige Tätigkeit, deren Erlaubnispflicht im deutschen Gaststättengesetz geregelt ist. Beantragt wird die Konzession beim zuständigen Gewerbeamt, folgende Unterlagen sind dazu Voraussetzung:
Dokument | Wo erhalte ich das Dokument? |
---|---|
Personalausweis | Örtliche Meldebehörde |
Aktuelles polizeiliches Führungszeugnis | Bundesamt für Justiz |
Auskunftserteilung aus dem Gewerbezentralregister | Bundesamt für Justiz |
Gewerbeversicherung (hier unverbindlich anfragen) | Private Versicherungsunternehmen |
Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung | Finanzamt |
Pacht- oder Mietvertrag für die Räumlichkeiten | Vermieter |
Betrieb bei der Berufsgenossenschaft anmelden (Unfallversicherung) | Berufsgenossenschaft |
Gesundheitszeugnis für Betreiber und Angestellte | Gesundheitsamt |
Nachweise über die Teilnahme an gesetzlich vorgeschrieben Schulungen über Gesundheit und Hygiene | Gesundheitsamt & Industrie- und Handelskammer |
Ausschankgenehmigung | Gewerbemeldestelle |
Wie Sie an die einzelnen Dokumente und Unterlagen gelangen, haben wir hier in einem PDF kostenfrei zusammengestellt. Damit das PDF zur Verfügung gestellt werden kann, bitten wir Sie Ihre Email anzugeben (Falls Sie kein Formular sehen, klicken Sie HIER):
(Eine Email mit dem PDF wurde erfolgreich an verschickt, sobald diese Seite neugeladen wird)
Versicherungen für Gewerbetreibende
Es gibt nicht die eine Gewerbeversicherung. Für Selbstständige gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Versicherungen, wie z.B. Private Krankenversicherung, Betriebshaftpflicht, Inhaltsversicherung, Rechtsschutz, etc. Welche davon für Ihr Geschäft tatsächlich relevant sind, erklärt ein erfahrener Versicherungsexperte. Stellen Sie eine kostenlose unverbindliche Anfrage und erhalten Sie diesbezüglich eine persönliche Beratung (Bitte geben Sie Ihre richtige Telefonnummer an, da ansonsten keine Beratung möglich ist):
Kostenlose Anfrage zur Gewerbeversicherung
7 weitere Tipps wie Sie Ihr eigenes Restaurant aufmachen
1. Lokal besorgen
Bewegen Sie sich in interessanten Gebieten, nehmen Sie mit Hauseigentümer Kontakt auf und erzählen Sie von Ihrem Vorhaben. Bereiten Sie sich darauf vor, dass Anwohner protestieren werden. Vermeiden Sie Wohnhäuser und suchen Sie sich lieber ein Lokal in einem Bürogebäude aus.
2. Essensangebote bestimmen
Welche Art von Essen möchten Sie Ihren Gästen servieren? Wollen Sie die Speisen kochen oder nur aufwärmen? Wie sieht die Konkurrenz in dem Gebiet aus? Was gibt es in dem Marktumfeld noch nicht?
3. Nehmen Sie mit den Behörden Kontakt auf
Als Unternehmer werden Sie für die Eröffnung Ihres Restaurants einen Gewerbeschein brauchen, den Sie vom Gewerbeamt erhalten. Desweiteren werden Sie beim Gesundheitsamt ein Gesundheitszeugnis beantragen müssen, um Lebensmittel und Essen zubereiten und servieren zu dürfen. Sowohl Sie als auch Ihre Mitarbeiter müssen beim Gesundheitsamt eine kurze Schulung durchlaufen. Diese ist innerhalb einer Stunde absolviert und kostet einen niedrigen zweistelligen Eurobetrag.
4. Finanzamt kontaktieren
Auch beim Finanzamt muss das Restaurant gemeldet werden. Dort müssen Sie bescheinigen, dass Sie frei von Steuerschulden sind.
Die Anzahl Regeln ist bereits vor der Eröffnung Ihres Restaurants nicht zu unterschätzen. Diese reichen vom Brandschutz bis hin zu der Wassertemperatur der Spülmaschine. Überlegen Sie deshalb, ob nicht vielleicht …
5. … ein Berater infrage kommt
Es gibt viele Berater auf dem Markt, die ganz genau wissen, welche Genehmigungen Sie brauchen und wie Sie die Bedingungen und Regeln der Behörden erfüllen. Sie zahlen i.d.R. einen monatlichen Beitrag und die Preise sind überschaubar. Die Beratung sollten Sie vor der Eröffnung und während des Betriebs Ihres Restaurants in Anspruch nehmen. Das kann z.B. hilfreiche sein, wenn Sie umfangreiche Änderungen vornehmen möchten, damit die Maßnahmen nicht gegen geltendes Recht verstoßen.
6. Restaurant vor Ausfall und Klagen absichern
Wenn Sie ein Restaurant betreiben, wird es früher oder später vorkommen, dass z.B. ein Wasserschaden den Betrieb über mehrere Tage lahmt legt. In solchen und anderen unvorhergesehenen Ausfällen schützt Sie eine Betriebshaftpflichtversicherung. Sie gleicht den finanziellen Schaden aus, der durch den Ausfall Ihres Betriebs entsteht.
Neben der Betriebshaftpflicht gibt es eine weitere Gewerbeversicherung, die jeder Restaurantbesitzer haben sollte: Eine Rechtsschutzversicherung für Selbstständige. Kann beispielsweise ein Gast nachweisen, dass er durch Ihr Restaurant vergiftet wurde und daraufhin eine Klage einreicht, kann es schnell sehr teuer und zeitrauben werden. In diesem Fall kann anfallender Schriftverkehr an einen Anwalt delegiert werden. Sein Honorar wird über den Rechtsschutz für Selbstständige gedeckt.
Hier finden Sie weitere Versicherungen, die für Sie als Selbstständigen infrage kommen.
7. Unangekündigte Kontrollen gekonnt meistern
Prüfer unterschiedlicher Behörden können unangekündigt hereinplatzen und alle möglichen Genehmigungen von Ihnen verlangen. Im schlimmsten Fall tun sie dies, wenn die Gäste bei Ihnen ohnehin schon Schlange stehen. Die Gäste müssen nun noch länger warten. Bereiten Sie also eine Mappe mit allen Genehmigungen vor, die idealerweise in greifbarerer Reichweite liegen. Je besser Sie vorbereitet sind, umso schneller sind die Prüfer wieder raus.
Noch ein Insider-Tipp: Prüfungen werden im Schnitt einmal jährlich gemacht. Wenn bei Ihnen schon länger niemand war, dann rufen Sie einfach das Gesundheitsamt an und erkundigen Sie sich, ob und wann ein Prüfer vorbeikommen möchte. Hier wird kein genauer Zeitpunkt terminiert, allerdings wissen Sie, dass in dem nächsten Monat ein Prüfer aufschlagen wird. Diese Kontrolle bietet einen gewaltigen Bonus.
Und noch was: Für die Prüfer gibt es nicht den perfekten Laden. Sie werden immer etwas bemängeln. Hier ist es wichtig, dass der Mangel keine erheblichen Konsequenzen mit sich führt. Stellen Sie also beispielsweise einen kaputten Mülleimer in Sichtweite der Prüfer. Werden Sie anschließend mit der Mängelbeseitigung eines kaputten Mülleimers beauftragt, dann ist das noch eher zu verkraften als beispielsweise ein Hygienemangel.
5 Erfolgstipps nach der Eröffnung des Restaurants
✓ Bringen Sie die Wirtschaftlichkeit ins eigene Haus
Sobald man es sich leisten kann, sollte man einen Wirtschafts- und Finanzberater anheuern. So sollte man auch zusehen, dass diese Person auch als Controller arbeitet und proaktiv handelt.
✓ Seien Sie ein attraktiver Arbeitgeber
Die größte Herausforderung wird die Anschaffung von Personal sein. Bemühen Sie sich also um einen attraktiven Arbeitsplatz.
✓ Suchen Sie sich das Personal sorgfältig aus
Auch wenn es wenig Personal gibt, sollte man nicht einfach irgendjemanden anstellen. Eine lange Suche nach einer guten Arbeitskraft ist mehr wert als eine schnelle Suche nach einer schlechten Arbeitskraft. Das Wichtigste ist, dass Sie dieser Person blind vertrauen können.
✓ Kill your Darlings
Kapsle unwirtschaftliche Teilbetriebe so schnell wie möglich ab. Es gibt allerdings einige Ausnahmen: Sorgt bspw. der eine Teilbetrieb für gute PR, von der andere Teilbetriebe, kann sich ein unwirtschaftlicher Teilbetrieb lohnen.
Beispiel: In der Nähe von Rostock gibt es ein Hotel mit einem 3-Sterne Restaurant. Das Restaurant ist unprofitabel. Da es aber aufgrund seiner Exklusivität und Seltenheit für gut betuchte Gäste und reichweitenstarke PR sorgt, erfährt das Hotel einen gewaltigen Aufschwung, der die Verluste des Restaurants wieder wett macht.
✓ Finden Sie Mentoren
Holen Sie gute Mentoren und Manager an Board, um zeitaufwändige Aufwände besser verteilen zu können.
7 Einblicke in den Restaurant-Alltag
1. Wie bestimmt man einen guten Namen für sein Restaurant?
Nimmt man seinen Eigenen? Viele Gründer wählen ihren eigenen Namen. Wählt man seinen eigenen Namen, wird man schneller und einfacher wiedererkannt und ist man bekannt, kann man in der Branche mitmischen.
Es gibt allerdings auch Nachteile daran. So ist es z.B. schwierig das Restaurant später zu verkaufen. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass jemand einen Laden unter meinem Namen betreibt.
2. Wie sind die Verwaltungsaufwände als Restaurantbetreiber?
Die Wirtschaftlichkeit in diesem Gewerbe ist keine einfache Sache. Die Vielzahl an Quittungen, die es aufzubewahren gilt, ist enorm. Die steuerlichen Regeln rund um Betrieb und Mitarbeiter sind rigoros. Darüber hinaus kämpft man noch mit dem Umgang von Bargeld – eine teure Angelegenheit.
Desweiteren herrscht in den meisten Restaurants ein Trinkgeldsystem, womit der Restaurantbesitzer umzugehen wissen muss, obwohl eigentlich die Vereinbarung zwischen Kunde und Bedienung getroffen wird. Wenn also ein Kunde den gesamten Betrag mit Karte (d.h. inklusive Trinkgeld) zahlt, darf man nicht vergessen das Trinkgeld raus zurechnen und es an das Personal zu verteilen – und nicht als Gehalt.
3. Gibt es viele Regeln und Vorschriften zu befolgen?
Ja und hier der Hinweis: Neue Regeln früh zu erkennen, kann eine Chance im Umgang mit der Konkurrenz sein. Denn viele der Regeln zahlen auf das Wohl der Gäste ein. So wurden Vorschriften eingeführt, die vorschreiben wie die Inhalte der Speisen präsentiert werden sollen. Das erfordert zwar zunächst einen gewissen Aufwand, reduziert dafür Risiken für Allergiker. Als Restaurantinhaber muss man immer damit rechnen, dass Prüfer des Gesundheitsamts unangekündigt vorbeischauen.
4. Was ist die größte Herausforderung beim Betrieb bzw. bei der Eröffnung eines Restaurants?
Die Suche und das Behalten von Personal. Es mag in Deutschland viele Arbeitslose geben, davon kriegt man als Restaurant-Besitzer allerdings nicht viel mit. Es geht noch nicht einmal um ausgebildete Arbeitskräfte. Viele Restaurant-Eigentümer wären sogar bereit die Ausbildung der Leute zu bezahlen. Hauptsache man kriegt sie. Dennoch ist es schwierig. Die Arbeitskräfte, die es gibt, gehen zu den Restaurants, die besser zahlen und flexiblere Arbeitszeiten anbieten. Warum die Lage so ist wie sie ist, kann man nicht sagen. Und es gibt auch keine schnelle Lösung für das Dilemma.
Was man tun kann, ist sein Personal mit Respekt zu behandeln. Es geht darum eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, d.h. ein angenehmes Zimmer für das Personal, Arbeitskleidung für alle, Gleichberechtigung und gutes Essen für das Personal – übrigens keine Selbstverständlichkeit in der Restaurantbranche!
5. Was muss man bei der Auswahl des Lokals beachten?
Erstaunlicherweise gibt es viele Hauseigentümer, die bereit sind an Restaurantbetreiber zu vermieten. Viele sind auch bereit Geld in notwendige Umbauten reinzustecken, um beispielsweise Filteranlagen, Ventilatoren, spezielle Strom- und Wasserzugänge zu installieren und um brand- und umweltschutzkonforme Räumlichkeiten zu garantieren. Selbstverständlich steigt dadurch die Miete. Das ist aber dann Verhandlungssache.
Das Beste ist, wenn man ein Lokal findet, das sich in einem Bürogebäude befindet – Hauptsache kein Wohnhaus. Es gibt immer mindestens eine Person, die sich genervt fühlt. Und das reicht aus, um nachher gewaltige Probleme zu kriegen. Davon rate ich auf jeden Fall ab. Da sich die Konfrontation nicht immer vermeiden lassen, bietet sich unter Umständen eine entsprechende Versicherung an.
6. Wie wichtig ist es mehrere Teilbetriebe zu haben?
Es gefällt mir mehrere Standbeine zu haben. Sie reduzieren das Risiko und geben einem Freiräume, falls andere Teilbetriebe weniger gut laufen.
Beispiel: Falls die Bar nicht funktionieren sollte, kann ein starkes Bistrokonzept mangelnde Einnahmen der Bar auffangen.
7. Wann hört man auf Fehler zu machen?
Vermutlich nie – das können alle erfahrenen Unternehmer bezeugen, egal welcher Branche.
Beispiel: Man kauft ein Restaurant mit einem Speisesaal, der sich im Keller befindet. Das mag zunächst kein Problem sein. Allerdings hat man dann nicht bedacht, dass der Andrang im Sommer sinkt. Das erschwert die Wirtschaftlichkeit während dieser Zeit. Nichtsdestotrotz, kann sich das übers Jahr gerechnet trotzdem lohnen. Es kommt wie immer drauf an.